CDTEST ANLAGE
G ü n s t i g e A l t e r n a t i v e g e s u c h t ?
D
ie sehen aber edel aus! Sogar die kleine
Serie der neuen Marantz-Komponenten
besticht mit wertigem Outiit Produktmana-
ger Heiko Panzer nannte für den |eweils in
Champagner oder Schw arz lieferbaren CD-
Spieler CD 5003, den Tuner S T 6003 sowie den
Vollverstärker PM 5003 Preise von knapp 270,
200 und 300 Euro.
Sehr günstige Komponenten, die richtig 'was
hermachen, bietet Marantz in seiner kleinen Serie
ren Heimkino-Kollegen an musikalischem
Feingeist oft deutlich überlegen und der
kleine Aufwand, sie für die Frontkanäle zu
nutzen, lohnt sich. Vorstufenausgänge er-
möglichen Bi-Amping oder den Betrieb ei-
nes Aktiv-Subwoofers, auch eine komplette
Klangregelung zur - unaudiophilen - Grob-
anpassung ist vorhanden.
Der leise laufende Player beginnt bei Hy-
brid-SACDs stets mit der SACD-Spur, was
angesichts der überlegenen Klangqualität
sinnvoll ist. Dass der Start mit der für
SACD-Laufwerke zunächst üblichen halben
„Gedenkminute“ einhergeht, wollen wir
nicht verschweigen. Immerhin ist diese aber
aufgrund
schnellerer
Steuerprozessoren
mittlerweile nochmals halbiert worden.
Das Klangbild via SACD ist größer, elegan-
ter, facettenreicher und mit deutlich mehr
Zwischentönen angereichert sowohl kon-
trolliert-präziser als auch rhythmischer und
luftiger. Es lebt geradezu, atmet und gefällt
durch seine Vielfältigkeit und Plastizität. Die
Umschaltung auf die CD-Spur erfolgt mit
der S-Mode-Taste auf der Fernbedienung.
Das erspart dem Benutzer die Odyssee
durch Bildschirmmenüs.
Im direkten Vergleich wirkt die CD-
Wiedergabe naturgemäß ein wenig fahler,
wenngleich sich auch hier die gelungene Ab-
stimmung gemäß Marantz-„Harmonieleh-
re“ positiv bemerkbar macht und sich in ei-
ner nie lästigen, wohltuend-vollmundigen
Geschmeidigkeit äußert. Die macht den
Marantz
zum
ausgleichenden
Element,
selbst bei schlechter Software. Audiophile
Scheiben etwa von Blues Company, Sara K.
und Alisson Krauss kommen superb, ebenso
aber auch Grobschnitt, Bob Dylan oder die I
Stones. Selbst Mainstream der 80er Jahre I
wie Kim Wilde wird mit der unnachahm- I
liehen Marantz-Abstimmung erträglich.
Der ähnlich stimmige, aber offener und
weniger kompakt, dabei aber auch deutlich I
weniger gnädig als der Ruhe bewahrende Ja- I
paner ans Werk gehende Cambridge Azur I
640A V2 erwies sich mit CD als etwa eben- I
bürtig. Gegen den mit gleichem Material via I
SACD aufspielenden Marantz aber hatte er I
wiederum überhaupt keine Chance. In die- I
ser Disziplin ähnelt der 8003 gar, natürlich I
ohne ihn ganz zu erreichen, dem größeren I
Bruder SA-15S1.
Den PM 8003 konfrontierten wir mit sei- I
nem hochdekorierten Halbbruder Denon I
PMA-1500AE. Hier reichte dem Marantz I
sein etwas flüssigerer und runderer Vortrag ,1
zum Sieg, der aber keineswegs knapp nach I
Punkten, sondern eher klar durch techni- ]
sehen K.O. erfolgte. Der PM 8003 legte, egal I
ob mit silberner Polycarbonat- oder schwär-1
zer Vinylscheibe versorgt, mit einer derarti- I
gen Eleganz, Seidigkeit und auch einer 1
Klangfarbenpracht gerade in den Mitten los,*
dass wir von Jennifer Warnes’„Somewhere,
Somebody“ schlicht hingerissen waren. Mit«
KEFs Standboxen XQ 40 bildete die M a-*
rantz-Kombi ein absolutes „Dreamteam“.
Der nach wie vor sehr gute Denon wirkte«
dagegen
etwas
vordergründiger,
zwar*
druckvoll im Bass, aber in der Stimme leicht I
hell, fast schon strähnig. Am verdientenI
fünften Stern für den feingeistigeren Ma-*
rantz führt deshalb kein Weg vorbei. Auch I
wenn’s nicht mehr draufsteht, ist bei Ma-B
rantz also nach wie vor Ken Ishiwata „drin“.*
Und das finden wir irgendwie beruhigend.
I
Vertrieb: Marantz.
Tel : 0541/404660
www.marantz.de
Die 8003-Reihe ist
der legitime Nach-
folger von der 7000
Kl. Das im Sinne
der Einstreusicher-
heit aufwändig
verkupferte Chas-
sis der Baureihe
8003 ist ebenso
„Kl-Standard".
..
...wie die generel-
le Ausstattung der
Stromversorgung
mit streufeldarmen
Ringkerntrafos.
Oben die Innereien
des neuen Amps.
unten der Blick in
den SACD-Spieler
118 STEREO HIFI-SPARBUCH 2/2009